Stand: 03.09.2025
Revolution für Camper: B-Führerschein bis 4,25 t für Wohnmobile
Die EU hat die Führerscheinrichtlinie überarbeitet: Künftig dürfen Wohnmobile bis 4,25 t zulässiges Gesamtgewicht mit dem PKW-Führerschein Klasse B gefahren werden – unter Auflagen. Das ist ein deutlicher Sprung gegenüber der bisherigen 3,5-t-Grenze und öffnet vielen Campern den Zugang zu besser ausgestatteten Reisemobilen.
Das ändert sich – kurz & knackig
- Gewicht: Klasse B wird für Wohnmobile bis 4,25 t geöffnet.
- Auflagen: Die EU schreibt zusätzliche Ausbildung, Prüfung oder beides vor. Welches Modell gilt, entscheidet jedes Mitgliedsland.
- Alternativantriebe: Bei alternativ angetriebenen Fahrzeugen (z. B. E- oder Hybrid) kann nach 2 Jahren Führerscheinbesitz eine zusätzliche Prüfung entfallen.
- Bestandsschutz: Inhaber des alten Klasse 3 bleiben ohnehin bis 7,5 t fahrberechtigt.
Ab wann gilt das?
Die Politik hat sich auf die neue Richtlinie grundsätzlich geeinigt. Nach der formellen Verabschiedung haben die Mitgliedstaaten 3 bis 4 Jahre Zeit, die Regeln in nationales Recht zu übernehmen. Branchenverbände erwarten die Umsetzung in Deutschland eher gegen 2029; teils ist auch 2028 im Gespräch – abhängig vom finalen Inkrafttreten der EU-Richtlinie und dem deutschen Gesetzgebungsprozess.
Mehr Infos und aktuelle Hinweise findest du auch direkt beim ADAC zum Thema Wohnmobil-Führerschein.
Warum das für Camper ein Gamechanger ist
- Mehr Auswahl: Viele moderne Reisemobile lagen knapp über 3,5 t. Mit 4,25 t werden diese Modelle für B-Fahrer erreichbar.
- Mehr Sicherheit & Komfort: Zusatzausstattung wie Assistenzsysteme, größere Batterien oder bessere Isolierung treiben das Gewicht – jetzt ohne Zwang zu harten Kompromissen.
- Geringere Einstiegshürden: Ein separater C1-Schein ist für viele Fälle nicht mehr nötig (abhängig von den nationalen Auflagen).
Wichtig: Verkehrsregeln & Maut ändern sich nicht automatisch
Auch wenn du mit Klasse B künftig schwerere Wohnmobile fahren darfst, gelten für Fahrzeuge über 3,5 t weiterhin spezielle Regeln:
- Tempo: Auf Autobahnen in Deutschland gilt für Wohnmobile >3,5 t in der Regel Tempo 100.
- Überholen: Lkw-Überholverbote können auch für schwere Wohnmobile greifen – Beschilderung beachten.
- Maut: Für >3,5 t können höhere Mautgebühren fällig werden (landesspezifisch).
Was du jetzt konkret tun kannst
- Entwicklung verfolgen: Schau auf die nationale Umsetzung (Trainings-/Prüfungsmodell, Startdatum, Übergangsregeln).
- Gewicht prüfen: Kenne zGG und tatsächliche Masse deines Fahrzeugs. Wiegen vor der Reise lohnt sich – inkl. Personen, Wasser, Zubehör.
- Bremsweg & Fahrdynamik: 4,25-Tonner fahren sich anders. Plane längere Bremswege ein und nutze Assistenzsysteme bewusst.
- Routenplanung: Achte auf Gewichts-, Höhen- und Längenbeschränkungen sowie Mautpflichten im In- und Ausland.
FAQ zur 4,25-t-Regel
Fazit
Die 4,25-t-Öffnung für Klasse B ist ein echter Schritt nach vorn: mehr Auswahl, mehr Zuladung, mehr Sicherheit – bei klaren Auflagen und unveränderten Verkehrsregeln für schwere Fahrzeuge. Jetzt heißt es: nationale Umsetzung abwarten und rechtzeitig auf Training/Prüfung einstellen.
Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine Rechtsberatung. Verbindlich sind stets die nationalen Gesetze und amtlichen Veröffentlichungen.